Besuch Winery Spier in Stellenbosch/ Südafrika

Zur Begrüßung fuhren Peter und Gisela Riegel in den Spier-Garden. Er wurde zu Beginn der Coronakrise angelegt, um den Menschen Arbeit zu ermöglichen. Er versorgt das Restaurant des Betriebs und die Mitarbeiter mit frischem Obst, Gemüse und Kräutern. Auf 1 Hektar Fläche wachsen diese teilweise unter Folie und Sonnenschutz. Zum Betrieb gehört ein beliebtes Hotel mit großzügigen Räumen und das Restaurant. Dank einer Gesamtfläche des Betriebs von 620 ha kann man sich hier in einem beschützten Bereich frei und sicher bewegen. Es gibt auch eine 10 km Joggingstrecke. Einer der Söhne der Inhaber verwaltet den landwirtschaftlichen Betrieb. Dazu gehören auch 80 ha Weinberge in Paarl, hier in Stellenbosch sind es aktuell 23 ha. Für die kommenden Jahre sind einige Neuanlagen geplant, Platz dafür ist reichlich vorhanden.

Auf dem Gelände steht eine von der Familie geförderte öffentliche Waldorfschule. Zum Betrieb gehören ca. 200 Kühe, 7.000 Legehennen in Hühnermobilen, geplant sind noch Ziegen und Schafe. Alles ist biozertifiziert. Die Umstellung hat 2010 begonnen. 110 Menschen arbeiten auf der Farm. Es gibt einen Shop in dem neben Gemüse auch Fleisch, Biltong, Fleischbrühe usw. verkauft wird. Die Tiere werden zu 100% selbst verarbeitet und verwertet. Orlando, der Weinbergmanager, beschäftigt sich intensiv nicht nur mit Bioanbau, sondern versucht zusätzlich Elemente der Biodynamie (alle klassischen Präparate werden eingesetzt) und regenerative Techniken anzuwenden. Sie arbeiten mit großen Mengen selbst hergestelltem Kompost, Einsaaten und Mulch aus Hühnerfedern. Der ursprünglich extrem magere, quarzig-sandige Boden bildet sichtbar Humus, und damit werden große Mengen CO2 gebunden. Um die Weinberge werden indigene Pflanzen gepflegt oder neu gepflanzt, mit Biotope werden mittels Korridore vernetzt. Tanja arbeitet seit 2016 als Önologin bei Spier und ist damit von Anfang an für alle Bioweine verantwortlich. Die Weine haben Charakter, kombiniert mit einer angenehmen Gefälligkeit. Auf die Frage, ob sie irgendwann noch woanders Erfahrung sammeln möchte, antwortete sie, Spier sei eine so gute Firma, dass jeder hier versucht, bis an sein Karriereende im Betrieb zu bleiben. Die Stimmung im Betrieb und unter den Mitarbeitern ist sehr freundlich, respektvoll, es wird viel gelacht. Wichtigstes Vertriebsland für Spier ist Dänemark. In Deutschland sind sie nur punktuell vertreten. Der große Aufwand, den sie für Anbau und Ausbau betreiben, wird aktuell nicht immer belohnt. Viele Kunden kaufen nur nach Preis, d.h. woanders.

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