Besuch soil for life - Winzerreise Südafrika

Mit unserem Mietwagen haben wir Riegel Mitarbeiter uns im Frühverkehr auf der linken Spur direkt auf den Weg nach Klein Constantia aufgemacht, dort wurden wir herzlich von Cindy Buské (Chief Executive Officer) und Sandi Lewis (Programme Manager) im „The Mother Garden“ von „Soil for Life“ empfangen. Ihre heitere und engagierte Art hat uns sofort in Ihren Bann gezogen. Im Garten von Soil vor life gibt es neben dem aktiven Gemüse- und Obstanbau auch eine Pflanzenschule, in der Samen gekeimt und vorgezogen werden. Gewächshäuser, Insektenhotels, Komposthäufen, Brunnen und Teiche, eine kompostierbare Toilette. Der Garten steht für BesucherInnen offen. Es können vor Ort Samen, Pflanzensetzlinge, Gemüse und Kompost gekauft werden. Ein Teil des hier angebauten Gemüses wird auch an die lokale Gastronomie verkauft und in Schulküchen verarbeitet um das Projekt finanziell zu unterstützen.

Im Boomklas, dem Gartenhäuschen, in dem Schulungen, Veranstaltungen und Vorträge stattfinden, haben wir noch mehr zur Geschichte und den aktuellen Projektschwerpunkten, Trainingsprogrammen, Problematiken und Herausforderungen erfahren. Hier wird liebevoll an Pat Featherstone erinnert, welche 2002 Soil for Life ins Leben gerufen hat. Aus Sorge um die Umwelt und der wachsenden Zahl an Menschen die nicht genug Zugang zu frischen Lebensmitteln haben. Im Oktober letzten Jahres ist Sie leider verstorben. Bis zum Schluss hat Sie unermüdlich und mit Leidenschaft daran gearbeitet die Welt zu einem glücklicheren, gesünderen und grüneren Ort zu machen. Ihr Motto: "START where you are, USE what you have, DO what you can."

Ursprünglich war geplant, dass Cindy und Sandi uns in das Township Lavendar Hill mitnehmen. Dieses Township ist der Haupteinsatzort für das Trainingsprogramm. Doch aufgrund von Unruhen und Gewaltausschreitungen war es zu unsicher dorthin zu fahren. Stattdessen sind wir in das ca. 45 Minuten entfernte Township im Norden Delfts gereist und wurden vor Ort von Field Trainer Livingstone Muswere begrüßt. Gemeinsam haben wir vier Gärtnerinnen besucht, die in einfachsten, bescheidenen Verhältnissen und mit Unterstützung der Trainer Ihre eigenen Gärten aufgebaut haben und nun sich und Ihre Familien, aber auch die Nachbarschaft mit selbst angebautem Gemüse versorgen können. Sie haben uns voller Stolz Ihre Gärten gezeigt. Durch die Präsenz und Unterstützung der Trainer vor Ort kann das Projekt weitergeführt werden. Aber eben auch durch unsere Unterstützung über den Verein „Good Grapes for a better Life e.V.

Ein Beispiel, das uns nachhaltig in Erinnerung geblieben ist, ist die Regenrinne. Für uns selbstverständlich und Standard. Dort - ein Luxusgut. Es regent dort selten aber wenn, dann versickert das Wasser oft ungenutzt. Und eine Regenrinne leitet das Wasser in eine Regentonne. Was ist eine Regentonne und wie komme ich an diese ran? Fragen die wir uns nicht stellen. Wir fahren in das nächste Gartencenter und kaufen einfach. Ein weiteres Beispiel ist die Weiterverwendung von Haushaltsabfällen zu Kompost. All diese, vermeintlich kleinen Schritte, werden den GärtnerInnen von Trainern wie Sandi oder Livingstone mit viel Elan beigebracht.

„Soil for Life“ wird auch nach dem Tod von Pat Featherstone in Ehren gehalten und in Ihrem Sinne weitergeführt:

“Our Vision: A healthy world, where people work in harmony to build healthy soils, grow nutritious food and heal the planet.

Our Mission: Soil for Life’s mission is to teach people how to create sustainable food gardens that build healthy, fertile soils and promote maximum production of nutrient-rich crops in any available space.”​​​​​​​

In Erinnerung an Pat Featherstone hat „Soil for Life“ ein Buch veröffentlicht: „Women of Soil changing lives“. In diesem Buch wird das Projekt vorgestellt, 10 Gärtnerinnen erzählen von Ihren Erlebnissen und Erfahrungen und es gibt nützliche Tipps und Tricks rund ums Gärtnern. Es wird das ein oder andere Rezept geteilt.

Zurück