Cooperativa Olearia Vinicola Orsogna

Der Ort Orsogna liegt unterhalb des Abruzzen-Nationalparks Majella zwischen hohen Bergen und dem adriatischen Meer. Die Landschaft ist durch Weinberge, Olivenhaine, wilde Wiesen, Kornfelder und Wälder gekennzeichnet. Olearia ist eine der größten Kooperativen in ganz Italien, aber sicher auch eine der Einzigartigsten, denn sie arbeitet 100% biologisch, mit einem Demeteranteil von fast 50%. Sie ist zugleich sozialer Mittelpunkt des Dorfes und dank ihres Erfolgs der ganze Stolz der lokalen Bevölkerung. Als Olearia 1964 von engagierten Bauern gegründet wurde, wurden zunächst Tafeltrauben produziert. Die Frauen, die damals zur Lese kamen, reisten oft aus entfernteren Dörfern an, sodass das erste Gebäude, das heute noch als Produktionsstätte dient, auch Schlafmöglichkeiten enthielt. Der Standort war so gewählt, dass die dahinterfahrende Bahn die Trauben direkt zum Hafen transportieren konnte. Später wurden auch Trauben für Wein produziert und erste große Tanks angeschafft. Der Anfang war nicht leicht, da Weine aus den Abruzzen eher unpopulär waren, obwohl die Qualität den Weinen aus anderen italienischen Weinbauregionen sicher in nichts nachstand.

Die Kooperative wuchs stetig und hat heute über 500 Mitglieder, die inzwischen alle biologisch oder biodynamisch arbeiten. Die treibende Kraft dahinter ist Önologe und Direktor Camillo Zulli, dessen Bestreben nicht nur dem Wein sondern auch den Menschen und Tieren vor Ort dient. Seine Bemühungen dienen dazu, die Ursprünglichkeit der Region zu erhalten oder wieder herzustellen und den Kreislauf zwischen Menschen, Tier und Pflanzen zu regenerieren. Dafür werden alte Rebsorten mühsam aus wilden Reben wieder nutzbar gemacht, alte Obst- und Gemüsepflanzen wieder kultiviert. Mit viel Handarbeit sorgt die Cantina in dieser wirtschaftlich schwachen, kleinstrukturierten Region für Arbeit der Menschen vor Ort. Diverse Weinprojekte dienen diesem Zweck, wie z.B. Babalù, eine Weinserie, bei der 0,20€ pro Flasche an eine Einrichtung für erwachsene, beeinträchtigte Menschen geht.

Die demeterzertifizierten Weine aus biologisch-dynamischem Anbau werden als eigenes Projekt unter der Marke Lunaria vermarktet. Auch die biodynamischen Präparate werden selbst erzeugt in Zusammenarbeit mit einer Bergbauernkooperative, deren Kühe im Nationalpark weiden. Entsprechend der lokalen Weintradition wird in der Region eine Vielzahl gut angepasster Rebsorten angebaut, denen ein breit gefächertes Sortiment der Lunaria-Weine folgt. Allen Weinen gemeinsam ist ein erstaunlich hohes Qualitätsniveau.

 

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