EuGH-Klage gegen Pestizid-Zulassung
Das Bündnis für enkeltaugliche Landwirtschaft e.V. setzt starkes Zeichen für den Schutz unserer Böden

Das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft e. V. hat in den letzten Jahren mit unabhängigen Studien und Aufklärungskampagnen auf die Gefahren synthetischer Pestizide aufmerksam gemacht. Nun geht der Zusammenschluss von Bio-Unternehmen einen entscheidenden Schritt weiter und klagt vor dem Europäischen Gerichtshof.
Im Zentrum der aktuellen Klage steht Fluopyram, ein Pestizid des Bayer-Konzerns. Die EU-Kommission hatte dessen Zulassung ohne neue Risikoprüfung verlängert. Dabei gibt es erhebliche Bedenken:
- Fluopyram gehört zur Gruppe der PFAS, sogenannter "Ewigkeitschemikalien", die kaum abbaubar sind und sich flächendeckend in Luft, Boden und Wasser verbreiten.
- Es schädigt Insekten, Vögel und Bodenorganismen und gefährdet damit ganze Ökosysteme.
- Auch Biobetriebe sind betroffen, etwa durch Abdrift, belastetes Saatgut oder verunreinigtes Wasser.
- Besonders bedenklich: Fluopyram zerfällt in TFA, eine wasserlösliche Substanz, die sich im Grundwasser anreichert und laut Studien Leber und Fortpflanzung schädigen kann.
Mit der Klage setzt das Bündnis ein deutliches Zeichen gegen Konzerninteressen, für die Einhaltung des Vorsorgeprinzips und für eine Landwirtschaft, die gesunde Lebensräume auch für kommende Generationen sichert.
Vorstandsvorsitzender des Bündnisses ist Florian Riegel von Riegel Bioweine. Mit seinem Engagement unterstreicht er die Bedeutung eines konsequenten Einsatzes für eine giftfreie, enkeltaugliche Landwirtschaft.