Wiederansiedlung Kiebitz

Noch vor 50 Jahren war der Kiebitz fast überall in Deutschland auf Feldern und Wiesen als Brutvogel anzutreffen. Die Bestände sind in den letzten Jahrzehnten dramatisch eingebrochen. Bodenseeweit ging der Brutvogelbestand zwischen 1980 und 2010 um mehr als 80 % zurück und in der Roten Liste der Brutvögel Baden-Württembergs wird der Kiebitz heute als eine „Vom Aussterben bedrohte Art“ geführt.

Ab Februar 2022 wurden die ersten Maßnahmen umgesetzt - die Schaffung von offenen Wasserflächen, die Anlage kurzrasiger Nahrungs- und Bruthabitate sowie die Rücknahme von Gehölzen, da der Kiebitz offene und feuchte Landschaften als Brutgebiete benötigt. Sollte es zu Brutversuchen kommen, werden die Nester der Bodenbrüter durch einen Elektrozaun vor Prädatoren wie dem Fuchs geschützt. Nach Abschluss der Maßnahmen im März 2022 gab es zwar einige Einzelbeobachtungen von Kiebitzen im Wiederansiedlungsgebiet, jedoch handelte es sich nur um kurze Aufenthalte ohne Brutversuche.

Ab Ende April 2023 stellten sich erste Erfolge ein: Seit dem 24. April konnten in regelmäßigen Abständen immer wieder zwischen 2 und 7 Kiebitze auf der Projektfläche gesichtet werden. Auch wenn sich bisher kein Bruterfolg eingestellt hat, ist es als großer Erfolg zu werten, dass die inzwischen sehr seltenen Kiebitze die Projektfläche angenommen haben. Darüber hinaus konnten auf der Projektfläche regelmäßig zahlreiche weitere Vogelarten beobachtet werden: Dazu zählen Große Brachvögel, Regenbrachvögel und Zwergtaucher.

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