Upcycling statt Abflussrohr

Im Dezember 2022 sind wir mit dem Umweltpreis Baden-Württemberg in der Kategorie Handel & Dienstleistung ausgezeichnet worden. Der Preis war mit 10.000 € dotiert und soll in Projekte für Umwelt und Klima fließen.

Seit Anfang 2021 ist unsere HVO-Betriebstankstelle aktiv, die den firmeneigenen Fuhrpark mit C.A.R.E. Diesel versorgt und so CO2(e)-Emissionen von rund 85 Prozent einspart. C.A.R.E. Diesel ist ein hochwertiger synthetischer HVO-Kraftstoff. Hydrogenated Vegetable Oils (HVO) werden aus pflanzlichen Rest- und Abfallstoffen hergestellt, der uns von der Firma EDI aus Hohenlohe Öhringen geliefert wird.

Jeder Privathaushalt kann sich beim Kochen die Frage stellen, was mit den benutzten Ölen und Fetten passiert. In der Praxis wird täglich jede Menge Öl und Fett den Abfluss heruntergespült oder über den Restmüll entsorgt. Dieter Hallerbach unser Leiter Logistik und Umweltbeauftragte meint hierzu: „Die gebrauchten Öle und Fette aus der Küche können wir schlauer und nachhaltiger einsetzen als sie zu entsorgen. Die Basis des Kraftstoffes HVO aber auch die Biokraftstoff Anteile in Benzin als E5 und E10 sowie handelüblicher Diesel mit 7% Biodieselanteil, können aus diesen gebrauchten Ölen und Fetten hergestellt werden.“

Das brachte ihn auf die Idee zu recherchieren, ob es dafür Lösungen gibt. Tatsächlich wurde er fündig. „Jeder Tropfen zählt“ ist ein Projekt, bei dem Sammelautomaten in Städten und Gemeinden aufgestellt und kostenlose Behälter für Altspeisefette an Privathaushalte ausgegeben werden. Das Sammelsystem hat ein bayerisches Recyclingunternehmenfür die Kommunen entwickelt, damit gebrauchte Speisefette aus privaten Haushalten in umweltfreundlichen Biodiesel umgewandelt werden können. Aus 1,2 Liter altem Speiseöl entsteht laut dem Unternehmen Bio-Kraftstoff für 20 Kilometer. Man schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe, denn Öle und Fette in der Kanalisation verstopfen Leitungen und verstärken das Rattenproblem.

Die Gemeinde Orsingen-Nenzingen war schnell von dem Projekt überzeugt und wird damit die Zweite in Baden-Württemberg, die ihre Speisefette zentral sammelt, um daraus HVO-Kraftstoffe herzustellen. Wir finanzieren das Projekt in der Pilotphase mit einem Teil des Umweltpreisgeldes

Das zweite Projekt das durch das Preisgeld realisiert wird und aus einer Mitarbeiterbefragung entstand, ist die Installation von Ladestationen für E-Bikes für die Mitarbeiter an den zwei Standorten Steinäcker und Gewerbestraße. Das wird die Attraktivität des Fahrrades als Fortbewegungsmittels für den Berufsverkehr deutlich erhöhen.

Zurück